Ausstellungsdauer  5. bis 26. April 2025
Vernissage 
Performance: Susanna Dill und Coni Schmid
5. April 2025, 17:00 - 20:00 Uhr
Vernissage 
Performance: Coni Schmid und Susanna Dill
12. April 2025, 15:00 - 18:00 Uhr

Öffnungszeiten

Freitag 17:00 - 19:00 Uhr
Samstag 15:00 - 18:00 Uhr
Sonntag 11:00 - 14:00 Uhr

 

Coni Schmid

Bilder hören - Musik malen

Die Künstlerin Coni Schmid stellt vom 5. bis 26. April unter dem Thema "Bilder hören - Musik malen" ihre Werke in unserer Galerie aus.

Im Jahr 2021 lernt Coni Schmid die Musikerin und Musikpädagogin Susanna Dill in Murten kennen. Die musikalische Weiterbildung mündet in Freundschaft mit Susanna und schliesslich in diesem malerisch-musikalischen Gespräch, wie John Cage es formulieren würde.
Malerei oder Musik sind mal laut, mal leise, mal poetisch, mal feurig, mal sinnlich oder experimentell. Sowohl die Malerei als auch die Musik bespielen die gesamte Farbpalette der Gefühlsklaviatur.

Malerei oder Musik muss man nicht verstehen, man kann sie nur erspüren. Malerei und Musik, diesem Phänomen spürt Josef Brogli im folgenden Text nach:

„Die Instrumente sind gestimmt. Ein paar letzte Räusperchen im Publikum. Stille. Sie kommt, die Dirigentin! Höflicher Applaus. Ein Bild kann entstehen:
Wäre ihr Taktstock jetzt ein Pinsel, wäre die Spannung der Musikerinnen eine Leinwand, was für Formen und Figuren könnte ich entdecken! Was für Bilder entstünden bei den Armbewegungen der Dirigentin mit schroffen Seitwärtsbewegungen und zarten Hebungen. Schau, die linke Hand formt weiche Bogen! Jetzt bleibt die Hand regungslos oben – aushalten bitte! Die Dirigentin malt die Partitur in die Luft! Eigentlich könnte sie auch tanzen, sie gestaltet die Musik so oder so mit dem Körper. Meine Dirigentin verkörpert die Musik. Folge ich den Bewegungen und Luftbildern der Dirigentin, sehe ich in ihren Bewegungen meine Musik.

Wie waren sie gefürchtet, die titanischen Dirigenten Toscanini, Muti, Furtwängler oder von Karajan. Sie haben mit dem Taktstock ihre Musikbilder in die Luft gezeichnet, gehämmert, skizziert, geschlagen, gehauen und gestochen. - Was macht meine Dirigentin, nein, die Malerin? Malt ihr Taktstock barock-üppige Formen? Wird Debussy bei ihr zu einer japanischen Kalligrafie? Stemmt sie in Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ mit beiden Armen Das Grosse Tor von Kiew auf?

Eines ihrer berührendsten Musikbilder verdankt Coni Schmid dem Dirigenten Claudio Abbado: Die letzten Takte von Schuberts Unvollendeter. Abbado hält in angespannter Ruhe die rechte Hand oben, die linke seitwärts nach aussen. Seine Hände bleiben angespannt. Sie zeigen dem Publikum: Haltet mit mir diese Spannung aus! Bitte klatscht jetzt nicht! Bitte lasst die letzten Töne nachhallen, verklingen, selbst wenn ihr nichts mehr hört, lasst der Musik ihren Raum. Hört in euch hinein. Macht die Augen zu, lasst Bilder auftauchen. – Irgendwann wagt es einer zu klatschen. Ich kann nun mein schönstes Musikbild mit dem Firnis der Erinnerung überziehen.“
Coni Schmid unterrichtete unter anderem als Kunstpädagogin 17 Jahre in der Schule für Gestaltung Bern und Biel. Seit 2018 ist sie freie Kunstschaffende.

Coni Schmid’s Malerei bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion, je nach Themenwahl und Bildaussage. Kunsthistorische Bezüge zu William Turner, Claude Monet, Wassiliy Kandinsky, Marc Rothko oder Cy Twombly sind nicht zu übersehen. Coni Schmid verbindet Tradition mit gesellschaftlich zeitgenössischer Reflexion.

 

  

Galerie Pellegrini
Deutsche Kirchgasse 31
3280 Murten

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